Das Forum Ehe+Familie (FEF) begrüsst und unterstützt den Vorstoss von Nationalrat Marc Jost [1], Ehen, Partnerschaften und Paare zu stärken. Stabile Partnerschaftsbeziehungen fördern die Lebensqualität und senken volkswirtschaftliche Kosten erheblich.
Täglich werden die Netzwerkpartner vom Forum Ehe+Familie in ihren Beratungs- und Schulungsangeboten mit den Folgen von Trennungen konfrontiert. Aber nicht nur die persönlichen Folgen sind dramatisch, auch die ökonomischen Kosten werden unterschätzt. Aufgrund der Erfahrung und Überzeugung, dass starke Ehen und gesunde Familien kein Zufall sind, fordert das FEF das Parlament auf, dem Postulat von Nationalrat Marc Jost zu folgen. Der Bundesrat soll die ökonomischen Kosten von Scheidungen abschätzen und Empfehlungen ausarbeiten, wie Prävention die Schäden für Mensch und Gesellschaft vermindern kann.
Nach wie vor erachtet die überwiegende Mehrheit der Menschen in der Schweiz eine stabile, glückliche Ehe als wichtigsten Faktor für eine gute Lebensqualität. Daher wird trotz hoher Wahrscheinlichkeit des Scheiterns weiterhin geheiratet.
Stigmata gegen Scheidungen sind überwunden – Folgen werden unterschätzt
Es ist einerseits ein Glück, dass heutzutage die früheren gesellschaftlichen und religiösen Hindernisse und Stigmata gegen Scheidungen überwunden sind. Gleichzeitig warnen Fachleute vor deren oft unterschätzten, verheerenden Folgen.
Nach dem Tod des Ehepartners steht Scheidung auf Platz 2 in der Rangliste belastender Lebensereignisse. Der Aufwand für die Bewältigung und Wiederanpassung wird meist als schwerwiegend erlebt.
Gesundheitliche und psychische Folgen
Geschiedene und getrennt Lebende sind unter den ambulanten und stationären psychiatrischen Patienten ungefähr sechsmal stärker vertreten als verheiratete Personen. Es ist auch eine deutlich erhöhte Anfälligkeit für akute und chronische körperliche Erkrankungen festzustellen. Die Sterblichkeit, die Suizidrate und die Anfälligkeit für Depressionen zeigen höhere Werte. «Scheidung gehört zu den wichtigsten psychosozialen Gesundheitsrisiken», stellte Professor Jürg Willi schon 1991 fest. Dies belastet und verteuert das Gesundheitssystem erheblich.
Wirtschaftliche Folgen
Die wirtschaftlichen Folgen durch Absenzen und reduzierte Leistungsfähigkeit Betroffener während den Monaten und zum Teil Jahren der konflikthaften Auseinandersetzungen und Scheidungsprozesse sind schwer zu beziffern, müssen aber als beträchtlich erachtet werden.
Scheidung ist längst zu einer Art «Milliardenindustrie» geworden – es gibt deutlich mehr Scheidungsanwälte als Eheberater. Damit wird ein grosses Potenzial an positiven Ressourcen vernichtet.
Folgen für betroffene Kinder
Über die Folgen für betroffene Kinder ist viel geforscht worden. In einzelnen Fällen ist wohl beispielsweise eine erhöhte Selbstständigkeit gemessen worden, da die Unterstützung durch die Eltern nicht selten abnimmt. Die Liste an negativen Folgen ist jedoch erschlagend: höhere Raten an Verhaltensstörungen, schulischen Schwierigkeiten, körperlichen und psychischen Störungen, höheres Mortalitätsrisiko. Hinzu kommt die «soziale Vererbung», das heisst, dass die Scheidungswahrscheinlichkeit bei Kindern aus geschiedenen Haushalten deutlich ansteigt. Mit den gestiegenen Scheidungsraten der letzten Jahrzehnte ist somit zukünftig mit einer Zunahme der negativen Folgen zu rechnen.
«Die Ehe ist das Modell der Zukunft», postulierte die Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES an ihrer Delegiertenversammlung im Jahr 2011 mit einer Resolution. Die Delegierten sprachen dabei Politikerinnen und Politikern, welche der Stärkung von Ehe und Familie einen hohen Stellenwert beimessen, ihre Unterstützung aus. Das Forum Ehe+Familie als Teil der Schweizerischen Evangelischen Allianz unterstützt daher mit Nachdruck das Postulat von Marc Jost, das am kommenden Montag, 16. Dezember, im Nationalrat traktandiert ist.
[1] https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233883
Kontakte
Andi Bachmann-Roth
Co-Generalsekretär der SEA
Tel. 079 413 32 09
abachmann-roth@each.ch
Marc Jost
SEA-Vorstandsmitglied und EVP-Nationalrat
Tel. 076 206 57 57
mjost@each.ch
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